Darryll's Uni-Blog

Ich denke, dass die große Welt des Internets, die sich binnen eines Zeitraums von nicht viel mehr als 15 Jahren zu einer Alltäglichkeit in unserem Leben entwickelt hat, zweifellos auch große Einflüsse auf die Geschichtswissenschaft haben wird. In erste Linie sehe ich Weblogs als neue Form der Kommunikation.... wenn verschiedene Historiker in ihren eigenen Blogs ihre Thesen und Überlegungen direkt und ungefiltert online stellen, kommt dabei eine Diskussionsform heraus, die vor nicht all zu langer Zeit so noch nicht vorstellbar gewesen wäre. Da Blogs normalerweise für jeden öffentlich zugänglich sind, erhält der Verfasser bestimmter Beiträge, solang deren Themen von genügend hohem Interesse sind, auch das nötige Feedback anderer (registrierter) Leser, diese verweisen dann vielleicht auf ihre eigenen Blogs, und so entsteht mit der Zeit ein Netzwerk, in dem sich Historiker und solche, die es noch werden wollen, einen regen Meinungsaustausch liefern können - und das unkompliziert und ohne Wartungszeiten, unabhängig von geographischen Entfernungen, dem Internet sei Dank. :)
Aber natürlich befinden wir uns erst in den Anfängen dieser Entwicklung, denn ganz klar gibt es auch Gruppen aus elitäreren Kreisen, die den Weblog als anerkanntes Informationsmedium mit skeptischen Augen betrachten, sich fragen, ob diese Form der wissenschaftlichen Publikation wohl auch bestimmten akademischen Qualitätskriterien standhält und so weiter. Da wird noch einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden müssen, vor allem gegenüber Gremien, die von der Geschwindigkeit des technischen Fortschritts und seinen Auswirkungen und Möglichkeiten vielleicht doch ein wenig überrumpelt wurden. Nichtsdestotrotz wird durch das Internet früher oder später ein neuer Wind durch einzelne Bereiche der Geschichtswissenschaft blasen, der auch vor manch angestaubten bürokratischen Strukturen nicht Halt machen wird....